Die Wahrheit über Hormone im Fleisch !

Es ist mittlerweile notwendig geworden, über sogenanntes "Hormonfleisch" objektiv zu informieren, da die Medien hierzu scheinbar nicht in der Lage sind. Anstatt einen objektiven Informations- und Bildungsauftrag zu erfüllen, wird vielfach mit plakativen Schlagworten nur Unsicherheit erzeugt die bis zur Krebsangst bei vielen Menschen reicht. 

Bei der "Hormon-Debatte" stehen politische und keine wissenschaftlichen Aspekte zur Diskussion, denn mit "Gesundheit" läßt sich ein wirtschaftspolitisches Anliegen bekanntlich am besten verkaufen. 
Hier die Fakten:

1. Die natürlichen Steroidhormone 17-Beta-Östradiol, Progesteron und Testosteron waren seit jeher Bestandteil des menschlichen Organismus sowie unserer Nahrung, da sie auch im Säugetierorganismus vorkommen. Eine Krebsfurcht vor dem natürlichen Östrogen ist unbegründet. Es wäre doch absurd, würde sich eine Frau vor dem körpereigenen Eierstockhormon fürchten! Davon zu unterscheiden sind synthetische Steroidhormone (Anabolika), deren Verabreichung an Tieren, analog zum gängigen Doping im Leistungssport, aus medizinischer Sicht abzulehnen ist.

2. Nochmals: Auch in "unbehandeltem" Fleisch sind also Hormone enthalten, und wir essen auch Fleisch gravider Tiere mit noch höherem Hormongehalt.
3. Im Falle eines ordungsgemäß mit natürlichem Hormon behandelten Fleisches sind die Rückstandskonzentrationen bzw. die biologische Aktivität des Hormons im Fleisch so gering, daß sie innerhalb der physiologischen Schwankungsbreite nicht behandelter Tiere liegen. 


4. Um endgültig die Relationen klarzustellen: Ein Liter Milch beinhaltet etwa neun mal soviel Östrogen wie ein Kilo US-Hormonfleisch. In einem einzigen Hühnerei ist soviel Östrogen enthalten wie in sechs Kilo Fleisch! Wir Österreicher verzehren durchschnittlich 20 kg Rindfleisch, 13 kg Eier und 95 l Milch pro Jahr. Da stellt sich die Frage, warum man sich über das "Hormonfleisch" aufregt! 
Eines steht fest: Wir brauchen im Prinzip kein "Hormonfleisch" als weitere Östrogenquelle in einer Zeit, wo Umweltchemikalien mit Östrogenwirkung Fische und Reptilien verweiblichen lassen. Aber im Vergleich zu anderen "Hormonbomben" unserer Zeit ist es harmlos und gesundheitlich unbedenklich. Etwas anderes zu behaupten, ist unseriös. 

Dr. Kurt A. Moosburger 
Facharzt für Innere Medizin, Sportarzt